Nach Italien liegen in Europa die meisten Tunnel in Österreich. Genau genommen sind es 52 Tunnel, die verschiedene Regionen miteinander verbinden und teilweise sogar in die umliegenden Länder führen. Viele fragen sich vermutlich jetzt, weshalb es in Österreich so viele Tunnel gibt.

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Die Antwort auf die Frage ist ganz einfach, wenn man sich mit der Topographie des Landes befasst. Die Straßentunnel dienen dazu, um den Verkehr in den Gebirgsregionen zu steuern. Wir stellen in den nachfolgenden Abschnitten die wichtigsten Tunnel vor, geben Ihnen einen Überblick zu den Tunnelgebühren und zur Tunnelsicherheit. Mit den Informationen sind Sie bestens vorbereitet und wissen genau, für welche Strecken Sie in Österreich eine Vignette online kaufen müssen und für wen die Tunnelgebühren gelten.

Die wichtigsten Straßentunnel
in Österreich

In Österreich gibt es sowohl Autobahntunnel also auch gewöhnliche Straßentunnel. Letztere befinden sich zum Großteil auf den Landesstraßen und sind mautfrei. Es gibt zudem wichtige Eisenbahntunnel, die mit Gleisen ausgestattet sind und dem Personen- und Güterverkehr dienen. Wir beschäftigen uns vorwiegend mit den Autobahntunneln - schließlich sind sie es, die die meisten Autofahrer von Deutschland aus nutzen.

Mit einer Länge von fast 14 Kilometern handelt es sich beim Arlbergtunnel um den längsten des Landes. Er liegt zwar nicht auf einer der Autobahnen, sondern auf der gleichnamigen Schnellstraße S16. Er erfüllt dennoch einen äußerst wichtigen Zweck: Der Tunnel verbindet die österreichischen Bundesländer Vorarlberg und Tirol miteinander. Was für seine Länge verantwortlich ist, ist die Tatsache, dass der Tunnel im Grunde genommen nicht nur aus einer, sondern aus zwei Tunnelröhren besteht. Wer die Straße nutzt, muss eine gesonderte Maut bezahlen - dazu jedoch später mehr.

Betrachtet man die bekannte Pyhrn Autobahn, stellt man fest, dass auf der gesamten Strecke gleich mehrere Tunnel liegen. Einer der wichtigsten davon ist vermutlich der Streckenabschnitt des Plabutschtunnels, der sich aufgrund seiner Länge von mehr als 10 Kilometer abhebt. Er befindet sich im westlichen Teil der Stadt Graz.

Dicht gefolgt vom Gleinalmtunnel mit einer Länge von etwa 8 Kilometern und vom Bosrucktunnel, der die Region Oberösterreich mit der Steiermark verbindet. Beim Lainbergtunnel oder beim Klauser Tunnel handelt es sich um kürzere Tunnelabschnitte auf der Pyhrn Autobahn. Der Pfändertunnel verbindet auf der Rheintal Walgau Autobahn 2 wichtige Streckenabschnitte miteinander: die österreichische A14 und die deutsche A8. Wer plant, durch den Tunnel zu fahren, sollte etwas mehr Zeit einplanen, da es vor Ort zu Verzögerungen kommen kann.

Dies beruht auf der Tatsache, dass es sich beim Pfändertunnel um einen der wenigen Autobahnabschnitte ohne Maut handelt. Für die Rheintalautobahn A14 vom Grenzübergang bei Lindau bis Hohenems benötigt man also keine Vignette. Entsprechend entscheiden sich viele deutsche Autofahrer und Autofahrerinnen dazu, durch den Tunnel zu fahren, um in bestimmte Regionen von Österreich zu gelangen.

Ähnlich wie auf der Pyhrn Autobahn befinden sich auch auf der A12 Inntal Autobahn gleich mehrere Tunnelabschnitte. Dazu zählt beispielsweise der Roppener Tunnel im Tiroler Oberland, der nicht nur aus einer Röhre, sondern aus insgesamt zwei besteht. Ebenso kann der Landecker Tunnel auf der A12 genannt werden, der des Öfteren auch Südumfahrung genannt wird.

Natürlich sind noch eine Reihe weiterer Tunnel in Betrieb, wie beispielsweise die auf der A2 Süd Autobahn oder S6 Semmering. Aufgrund der Vielzahl an Verbindungen würde die Beschreibung einer jeden einzelnen davon jedoch den Rahmen sprengen.

The most important road tunnels in Austria
Derzeit in Planung:

Aktuell in Planung: Brenner Basistunnel

Obwohl das Netz aus Tunneln in Österreich bereits gut ausgebaut ist, gibt es immer noch viele Abschnitte, die sich in der Planung oder im Bau befinden. Vom berühmten Brenner war bislang noch nicht die Rede, da es sich dabei streng genommen um einen Pass handelt. Obwohl schon jetzt viele Urlauber einen Abschnitt der Strecke mit dem Auto nutzen, wird der Brenner Basistunnel, der von Innsbruck nach Franzensfeste (Südtirol) führt, erst im Jahr 2032 vollständig fertig sein.

Der Grund für das große Projekt ist, dass die Brenner- und Inntal Autobahn dadurch entlastet werden soll. Wo es heute noch oft zu Verzögerungen und Staus kommt, soll der Basistunnel schon bald Abhilfe verschaffen. Der Bau gilt als eines der größten Projekte zwischen Österreich, Italien und der EU.

Beim Brenner Basistunnel handelt es sich nicht um den einzigen Tunnel, dessen Eröffnung in der Zukunft stattfinden wird. Der Granitztaltunnel oder der Koralmtunnel befinden sich in der Bauphase, der Leitnerbauertunnel oder der Seekirchnertunnel sind in Planung.

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Tunnelgebühren in Österreich

Es gibt eine Liste an Tunneln in Österreich, die als sogenannte Sondermautstrecken gelten und entsprechend eine gesonderte Straßennutzungsgebühr fordern. Der Hintergrund für die zusätzlichen Gebühren ist, dass der Erhalt der Strecken und die Maßnahmen, die der Tunnelsicherheit gelten, besonders kostspielig sind.

Deshalb wird eine Streckenmaut für den Weg durch die Tunnel erhoben. Bei der ASFINAG, der österreichischen Infrastrukturgesellschaft, handelt es sich um die Instanz, die die meisten Straßenabschnitte und Gebühren verwaltet. Für folgende Strecken wird eine zusätzliche Gebühr fällig:

Tunnel fees in Austria

Man kann die Tunnelgebühren entweder bereits vorab online bezahlen oder an den Mautstationen vor Ort die Gebühren begleichen. Bei der Höhe der Kosten wird zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen unterschieden (PKW, Gespann, Motorrad, Wohnmobil).

Die Maut gilt meistens für eine einfache Fahrt, in manchen Fällen sind jedoch auch Tickets für die Hin- und Rückfahrt verfügbar. Für Fahrzeuge mit einem zGG von mehr als 3,5 Tonnen gilt wiederum eine andere Regel. LKW-Fahrer verwenden auf den Strecken eine GO Box zur Berechnung der Gebühren.

Sicherheit im Tunnel:

Tunnelsicherheit: Sicher durch die Alpen

Grundsätzlich ist Österreich für den guten Zustand seiner Straßen und die damit einhergehende Verkehrssicherheit bekannt. Das beste Beispiel ist die Wiener Südost Tangente A23, die momentan durch aufwendige Arbeiten grundsaniert wird.
Das Gleiche gilt für die Tunnel des Landes: Da sie durch das Gebirge führen, müssen auch sie sich immer auf dem neuesten Stand befinden. Dazu sind nicht nur spezielle Sicherheitseinrichtungen nötig. Auf den Abschnitten liegt der Fokus zudem auf dem Bereich „Technologie und Innovation“.
Dies wird anhand des Tunnel Monitorings verdeutlicht. Eine Reihe von Unternehmen, die sich auf die Visualisierung mithilfe von hochmodernen Scannern spezialisieren, sorgen damit für die Sicherheit der Autofahrer. Was die Technologie betrifft, liegt Österreich sogar über dem internationalen Standard.

Es gibt zudem an der Seite der Tunnel Pannenbuchten, Brandsensoren und Maßnahmen für den Lärmschutz. Die Einsatzkräfte nehmen an regelmäßigen Tunnelübungen teil, um jederzeit für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Natürlich wird auch von den Autofahrern erwartet, dass sie bei der Tunneldurchfahrt einen Teil zur eigenen Sicherheit und der von anderen Verkehrsteilnehmern beitragen.

Regeln wie das Tempolimit zu beachten oder ausreichend Abstand mit Blick auf die anderen Verkehrs-Teilnehmer zu halten, trägt bereits zum Schutz aller Beteiligten bei. Auf diese Weise erreicht man nicht nur sicher das Urlaubsziel, sondern kommt zudem in den Genuss der beeindruckenden Tunnel Österreichs.

The most important road tunnels in Austria