Da die meisten Urlauber die Vignette für ihre Reise nutzen, sind sie mit dem Begriff der Videomaut in Österreich zunächst nicht vertraut. Falls sie sich allerdings in gewisse Regionen des Landes oder sogar in Nachbarländer begeben, haben sie keine andere Wahl und müssen auf das scheinbar andersartige System zurückgreifen.

Dabei ähnelt die Videomaut der Vignette in gewisser Art und Weise. Auch sie kann man wie die Vignette für Österreich online kaufen, was den Vorteil hat, dass man die Mautstellen an diesen Abschnitten ohne Hindernisse passieren kann.

Was früher noch des Öfteren als Videomaut bezeichnet wurde, ist heutzutage die digitale Streckenmaut. Sie ist für Fahrer relevant, die sich auf gewisse Autobahnabschnitte im österreichischen Straßennetz begeben.

Die Sondermautstrecken wurden von der ASFINAG eingeführt, da ihr Erhalt besonders kostspielig ist. Wir klären in den nächsten Abschnitten genauer, wie die Maut funktioniert und auf welchen Autobahnen sie zum Einsatz kommt.

Vignette kaufen

Wie funktioniert die digitale Videomaut?

Die Streckenmaut kann auch als eine Art Sondermaut bezeichnet werden, da selbst Fahrer, die bereits über die Vignette verfügen, für sie bezahlen müssen. Die Gebühren für die Maut werden unabhängig von den Kosten für die Vignette erhoben.

Man könnte die Streckenabschnitte, auf denen man für die zusätzliche Maut bezahlen muss, zwar umfahren, allerdings spart man durch den Kauf der Streckenmaut Tickets viel Zeit. Deshalb nehmen die meisten Autofahrer die Gebühren dafür in Kauf.

Vor den Sondermautstrecken befinden sich Mautstellen, an denen die Tickets kontrolliert oder an Automaten verkauft werden. Falls man die Mautgebühren bereits im Voraus bezahlt hat, wird das Autokennzeichen an den Stationen automatisch gescannt und man kann ohne Wartezeit weiterfahren.

Da die Registrierung also über das Kennzeichen erfolgt, sollten die Angaben (Kennzeichen und Anzahl der Fahrten) unbedingt korrekt sein. Falls man noch ein Streckenmaut Ticket für die Fahrt benötigt, hat man auch vor Ort noch die Möglichkeit, die Kosten für die Nutzung der Straßen zu begleichen.

Das einzige, was man vor den Mautstellen beachten sollte, ist, dass man sich richtig einordnet. Es gibt in der Regel Spuren für Fahrer mit Tickets, ohne Tickets oder für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, die die Go Box nutzen. Wer sich fälschlicherweise auf der Go Spur einordnet, muss mit einer Strafe rechnen.

Ähnlich wie bei der Vignette sind auch bei der digitalen Streckenmaut verschiedene Tickets erhältlich. Die einen gelten für Einzelfahrten, andere können als Jahreskarte für 365 Tage genutzt werden.

Fahrer haben an Tankstellen, Raststationen oder im Webshop der ASFINAG die Möglichkeit, die Mautgebühren bereits vor der Reise zu begleichen. Reisende, die die digitale Streckenmaut über unser Portal bezahlen, können die Tickets sofort nutzen. Zur Zahlung der Gebühr werden diverse Kreditkarten (Visa, Diners Club, etc.) und andere Zahlungsmittel akzeptiert. Die Bestätigung mit Link wird an die hinterlegte E-Mail-Adresse versendet.
Die österreichische Infrastrukturgesellschaft ASFINAG bietet Fahrern auch die Option an, im Nachhinein zu bezahlen. Dies funktioniert, indem man den FLEX Service nutzt. Die Fahrten durch die Mautstellen auf den Autobahnen und Schnellstraßen werden über das Kfz Kennzeichen automatisch aufgezeichnet und im Nachhinein verrechnet.

Die digitale Streckenmaut gilt für alle Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen. Bis auf wenige Ausnahmen muss demnach fast jeder Autofahrer die Streckenmaut bezahlen. LKW-Fahrer sind von der Maut auf den Autobahnabschnitten ausgeschlossen, da sie auf der Hin- und Rückfahrt durch Österreich eine Go Box verwenden.

Durch die Einführung des digitalen Systems soll garantiert werden, dass sich an der jeweiligen Mautstelle nicht zu viel Verkehr bildet und Fahrer die Stationen automatisch passieren können. Dies ist natürlich nur möglich, wenn man die Maut vorab bezahlt und man sich auf die richtige Spur begibt.

Streckenabschnitte mit Videomaut

Die Streckenmaut fällt auf den Abschnitten an, auf denen man die Alpen überquert. Konkret handelt es sich dabei um folgende Autobahnen und Schnellstraßen.

Die A9 verläuft von Wels in Oberösterreich bis nach Graz im Süden. Auf der Autobahn gibt es nicht nur eine Mautstation, sondern gleich zwei. Die Sondermautstrecken befinden sich zwischen Spital und Ardning (Bosruck) und zwischen St. Michael und Übelbach (Gleinalm).

Aufgrund ihres Verlaufs stellt die Phyrnautobahn eine der wichtigsten Strecken des Landes dar. Sie ist vor allem für Fahrer relevant, die in die Steiermark reisen oder Österreich als Transitland nutzen, um nach Slowenien oder Kroatien zu gelangen.

Die Sondermautstrecke auf der A10 befindet sich am Tauern-/Katschbergtunnel. Genau genommen liegt die Strecke zwischen der Anschlussstelle Flachau und der Anschlussstelle Rennweg. Neben der Brenner Autobahn stellt die A10 eine der wichtigsten Verbindungen für Urlauber nach Italien dar.

Der Karawankentunnel verbindet die Länder Österreich und Slowenien miteinander. Er ist gleichzeitig auch als längster Straßentunnel in Slowenien bekannt. Die Strecke, auf der die Sondermaut gefordert wird, befindet sich zwischen Rosental und dem Grenzübergang.

Was den Verkehr betrifft, stellt der Tunnel ein wichtiges Verbindungsstück zu den Balkanländern dar. Die Sondermautstrecke auf der A11 ist bei Urlaubern beliebt.

Die meisten Reisenden entscheiden sich dazu, die Brenner Maut zu bezahlen, um von Innsbruck bis in das Nachbarland Italien zu gelangen. Für die Sondermautstrecke benötigt man zwar keine Vignette, allerdings fällt ab der Anschlussstelle Schönberg eine Streckenmaut bzw. Brenner Maut an.

Eine beliebte Strecke für deutsche Urlauber ist die Route bis zum Gardasee über die Brenner Autobahn. Für die gesamte Fahrt muss man also sowohl die Vignetten- als auch die Mautpflicht berücksichtigen.

Bei der S16 Arlberg handelt es sich um die einzige Schnellstraße in Österreich, auf der man als Fahrer mit der digitalen Streckenmaut konfrontiert wird. Es befindet sich jeweils eine Mautstelle an der Anschlussstelle St. Anton und an der in Langen am Arlberg.